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Reisebericht Mallorca 2016 von Antonia Gronert

Mittwoch, 17.02.: Anreise
Mittwochmittag, es sind 0° aber die Stimmung ist sehr gut, denn wir treffen uns mit einer Reisegruppe auf dem Betriebshof in Minden. Es geht ab in den Urlaub und diesmal fliegen wir nach Mallorca. Wir freuen uns auf eine schöne Woche zur Mandelblüte. Ohne Stau und damit schnell erreichen wir mit dem BE-Bus früh den Flughafen in Hannover. Da beginnt ein wenig das Chaos, denn der Check-In Schalter wird verspätet geöffnet und dann zu Anfang auch nur mit einer Person besetzt wird. Und so dauert es auch fast zwei Stunden bis alle eingecheckt haben und im Besitz einer Bordkarte sind. Die nächste Warteschlange hat sich an den Sicherheitskontrollen gebildet - auch hier hat der Flughafen Hannover am Personal gespart und wir dürfen wieder warten. Unser Flug mit Air Berlin hebt daher natürlich mit Verspätung ab. Knappe zweieinhalb Stunden später erreichen wir dann schon Mallorca und werden von unserem Reiseleiter Pedro empfangen. Obwohl es jetzt schon Abend ist haben wir immer noch über 12°! So fängt die Woche doch sehr entspannt an. Im Hotel beziehen wir gleich unsere Zimmer und sind positiv überrascht:  Alle Zimmer wurden kürzlich erst frisch renoviert. Danach geht es direkt zum Abendessen und ein umfangreiches Buffet wartet auf uns. Zum Anschluss erklärt uns Pedro noch ein wenig den Ablauf der nächsten Tage und mit einem Glas Sangria stoßen wir auf eine schöne Urlaubswoche an.

Donnerstag, 18.02.: Playa de Palma
Nach einer ruhigen Nacht sehen wir uns alle beim Frühstück wieder und auch hier bleiben keine Wünsche offen. Natürlich ist immer ein kleiner Stau an der Kaffeemaschine, aber wir nehmen es mit Humor. Um 10 Uhr treffen sich ein paar Interessierte an der Rezeption und unternehmen einen kleinen Rundgang durch das Hotel. Es gibt hier eine gemütliche Bar, ein kleines Hallenbad und ein Schwimmbad im Außenbereich mit Liegemöglichkeiten. Es sind jetzt schon 13° und die Sonne scheint und so machen wir uns auf dem Weg zum Strand. Auf der Promenade entlang gehen wir in Richtung der bekannten Partylokale wie „Mega Arena“ oder „Oberbayern“ - alle paar 100 Meter entdeckten wir einen neuen Ballermann. Nach einer knappen Stunde zu Fuß erreichen wir ein wenig außer Puste unser Ziel und stehen vor dem „Ballermann 6“, der bekanntesten aller Kneipen hier. Aber es ist Nebensaison und es sind viele der Kneipen noch geschlossen - beziehungsweise werden renoviert. Wir können uns aber sehr gut vorstellen wie das hier so im Sommer ist. Wir haben beschlossen das ist einfach nichts für uns und wir genießen die Stille im Augenblick. Jetzt trennt sich die Gruppe: einige gehen weiter bis zum Yachthafen, andere wollen den Markt erkunden der heute stattfindet. Wiederum andere haben ein schönes gemütliches Café entdeckt und wollen einen Cappuccino trinken bei inzwischen sonnigen 16°. Den Nachmittag verbringt jeder so wie er möchte und der Tag klingt beim gemeinsamen Abendessen gemütlich aus. Naja, gemütlich ist etwas übertrieben denn das Hotel ist sehr voll und im Speisesaal ist es dementsprechend sehr laut. Aber mit ein wenig Geduld bekommt man am Buffet auch das was man möchte und das Essen ist wieder in einer großen Auswahl vorhanden. Vor allem der Hauswein hat es uns angetan. Im Anschluss findet heute wieder ein Abendprogramm an der großen Bar statt und zwar tritt hier ein spanisches Musikduo auf. Es wird von Schlager, über Elvis Presley bis zu einer Bauchtanz-Nummer viel geboten. Die Stimmung ist sehr gut.

Freitag, 19.02.: Palma
Heute müssen wir etwas früher aufstehen, denn es ist unser erster Ausflugstag. Um 9:00 Uhr treffen wir uns an der Rezeption, wo Pedro schon wartet. Viele Hotelgäste haben die gleiche Abfahrtszeit für ihren Ausflug bekommen und so kommt es zu einem kleinen Stau mit den vielen Bussen, aber wir stehen in der Sonne und warten geduldig ab. Endlich geht es los mit unserer Reiseleiterin Elisabeth: Palma steht auf dem Programm! Wir sind nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Mallorcas entfernt und so erreichen wir schnell die „Burg der schönen Aussicht“ (Castell de Bellver), von der wir einen tollen Blick auf Palma, den Hafen und das Umland haben. Nach einem kurzen Fotostop geht es weiter in die Altstadt und zwar zur Kathedrale. Das imposante Bauwerk steht direkt am Wasser und ist das Wahrzeichen. Am Eingang erhalten wir alle Kopfhörer. Elisabeth führt uns lange durch die Kathedrale und erklärt uns ausführlich die Besonderheiten. Dank der Kopfhörer können wir sie von allen Punkten sehr gut verstehen. Im Anschluss geht es weiter in die Altstadt und hier hat jeder Zeit die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Mit dem Bus geht es zurück ins Hotel. Einige Gäste nutzen auch die Möglichkeit in Palma zu bleiben und fahren mit dem Linienbus wieder zurück - es fährt eine Linie direkt von der Stadt bis zu unserem Hotel und für 1,50 Euro mit dem spanischen Bus zu fahren, das ist mehr als ein Spaß. Nach dem schmackhaften Abendessen wartet ein Bingo-Abend auf uns und auch hier haben wir gesehen wie der ein oder andere mitgefiebert hat.

Samstag, 20.02.: Mandelblüte
Heute steht die Mandelblüte auf dem Programm. Aber bevor es losgeht, müssen wir erst auf unseren Bus warten. Über 10 verschiedene Busse haben gleichzeitig Abfahrt für Ausflüge und das Chaos ist wieder perfekt. Als wir endlich alle im Bus sitzen, fehlt unsere Reiseleitung! Sie hat uns vergessen aber Pedro springt sofort ein und bei knappen 8 Grad - aber Sonne - kann es losgehen. Wir sehen die typischen Windräder, weite Grünflächen, viele Johannes-Brot-Bäume und die ersten von über 7 Millionen Mandelbäumen. Über Llucmajor und Randa geht es auf Serpentinen weiter ins Inland. Miguel, unser Fahrer, zeigt hier sein ganzes Können, denn es geht stellenweise nur millimeterweise weiter. Auf 534 Meter machen wir dann im alten Kloster Santuari de Cura eine Pause. Hier haben wir einen tollen Ausblick auf die Insel. Bei klarem Himmel kann man bis Palma sehen und auch zum Felsinsel-Archipel Cabrera - dieses ist heute ein Naturschutzgebiet und unbewohnt. Auf dem weiteren Weg ist es dann endlich soweit: wir entdecken das erste Feld mit blühenden Mandelbäumen! Unser Fahrer stoppt den Bus an der Straße und wir nutzen die Chance für einen Fotostopp. Es sieht sehr beeindruckend aus, auch wenn die ersten Bäume bereits ausgeblüht sind. Der Winter war zu mild und die Blüte hat früher als normal angefangen. Unsere Mittagspause machen wir direkt am Strand in Cala Figuera. Vor über 30 Jahren war das der Partyort für die Deutschen, bis dann die Gegend rund um den Ballermann beliebter wurde. Bei fast 20 Grad genießen wir den Blick auf das kristallklare Wasser und die Ruhe in dem Örtchen.   Campos ist vor allem bekannt für seine zerklüftete Küste, klares Wasser aber auch für seine Mücken im Sommer. Hier machen wir nochmal einen Stopp direkt am Wasser. Der Abend klingt beim leckeren Essen wieder gesellig aus. Einige Gäste trifft man noch auf der Tanzfläche in der Bar wieder, denn es ist Tanzabend für alle.

Sonntag, 21.02.: Drachenhöhlen
Heute ist es für unsere Verhältnisse sehr kalt draußen. Bei nur 5 Grad und bedecktem Himmel geht es für einige auf den Tagesausflug zu den Drachenhöhlen. Die anderen Gäste gestalten den Tag nach eigenen Vorstellungen. Der Weg führt uns als erstes nach Manacor. Der Ort ist vor allem für die Möbelindustrie und Perlen bekannt. In der Perlenfabrik Majorica erhalten wir einen Einblick in die Herstellung der Perlen, die alle von Hand geformt werden. Natürlich bleibt noch Zeit um den schönen Schmuck auch zu erwerben. Währenddessen muss Pedro ein wenig umdisponieren, denn ein anderer Bus geht kaputt und kurzer Hand wird unser Bus als Ersatz losgeschickt. Und so verlängert sich der Aufenthalt unplanmäßig, aber wir Frauen nutzen die Chance um noch ein wenig mehr zu kaufen. Die Sonne hat sich inzwischen auch blicken lassen und wir haben jetzt über 12 Grad. Als nächstes haben wir die Möglichkeit, mehrere einheimische Schnaps-Sorten zu testen. Also nicht nur 1 oder 2, sondern 20! Wir sind fleißig dabei, es sind zahlreiche Sorten dabei von Kakao über Banane und Kräuter bis hin zu Kokosnuss. Sehr lecker. Auch wenn wir nicht alle Sorten schaffen, ist die Stimmung im Bus danach echt gelöst. Weiter geht es zu den Drachenhöhlen von Porto Christo. Es gibt insgesamt ca. 3.000 Grotten auf den Balearen, aber nur 5 die man besichtigen kann. Die Drachenhöhlen wurden 1896 entdeckt und sind jetzt eine der Touristenattraktionen. 1.200 Meter lang und bis zu 25 Meter tief bietet die Höhle ein sehr beeindruckendes Naturspektakel aus Millionen von Stalaktiten und Stalagmiten. Höhepunkt ist der See Martel, einer der größten Unterirdischen Seen der Welt. Hier findet stündlich ein Live-Konzert mit klassischer Musik statt. Bei indirekter Beleuchtung fahren die Musiker in kleinen Booten über den See und spielen Chopin oder Mozart. Ein beeindruckendes Spektakel. Unsere Mittagspause machen wir im Fischerort Porto Christo direkt am Hafen. Ein schönes Städtchen. Bei Cala Mendia machen wir noch vor der Heimfahrt eine kleine Pause und genießen die Stille am kristallklaren Wasser. Der Tag klingt am Abend ruhig aus, im Hotel findet auch keine Veranstaltung statt, so dass viele früh ins Bett gehen.

Montag, 22.02.: Freizeit
Am heutigen Tag ist Freizeit angesagt. Einige nutzen die Gelegenheit und besuchen die beliebteste Touristenattraktion der Insel, das Aquarium von Palma, was vom Hotel aus in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen ist. In einem Marinepark mit über 8.000 Tieren, 700 unterschiedlichen Arten und über 5 Millionen Liter Meerwasser gibt es viel zu entdecken. Bei warmen Temperaturen um die 20 Grad werden auch Fahrräder ausgeliehen und schöne Rundfahrten gemacht. Mit einer kleinen Gruppe fahren wir mit dem Linienbus nach Palma. Direkt in der Stadt steigen wir aus und besuchen die Markthallen. Hier sehen wir viele Stände mit frischen Obst und Gemüse, zahlreichen Gewürzsorten und natürlich eine eigene Fischhalle mit fangfrischem Fisch. Danach schlendern wir durch die Altstadt bis zur Kathedrale und bestaunen die zahlreichen Geschäfte. Am Abend treffen wir viele in der Bar wieder, denn es findet eine Flamenco Veranstaltung statt. Mit viel spanischem Temperament und Können versetzen uns 3 Tänzer in Staunen. Ein schönes Schauspiel.

Dienstag, 23.02.: Inselrundfahrt
An unserem letzten Tag steht die große Inselrundfahrt auf dem Programm. Wir werden hoffentlich viele neue Seiten der Insel kennen lernen, denn es geht an die malerische Westküste. Und wir haben Glück: Gleich zu Anfang entdecken wir noch viele Mandelblüte-Bäume. Auch hier ist der Baum nicht mehr voll in der Blüte aber es ist trotzdem schön anzusehen und wir haben Zeit, die Blüten zu fotografieren. Dann steht der Zug schon bereit. Von Puerto Sóller fahren wir fast eine Stunde über eindrucksvolle Panoramastrecken mit der Holzeisenbahn bis nach Sa Calobra. Zwischendurch hält der "Rote Blitz" inmitten der Natur und wir haben Zeit für schöne Fotos mit Blick auf den Puig Major, den höchsten Berg der Insel. Kaum in Sa Calobra angekommen, wartet schon die Straßenbahn und bringt uns zum Hafen. Bei etwas rauher See fahren wir dann mit dem Schiff bis zur Bucht von Torrent de Pareis. Es ist sehr windig und es wackelt ganz schön an Bord, aber der Ausblick auf die großen schroffen Felsen mit kleinen geheimen Buchten entschädigt für alles. Unsere Mittagspause findet dann direkt in Torrent de Pareis statt. Besonders schön ist dabei der Spaziergang bis zur Schlucht. Danach geht es auf Haarnadel-Serpentinen durch eine raue Gebirgslandschaft mit wechselnden Vegetationszonen. Der Busfahrer beherrscht seinen Bus sehr gut, aber einige Aufschreie gehen immer wieder durch den Bus denn die Schluchten unter uns und die sehr engen Kurven sind mehr als beeindruckend. Die Bergkette zählt seit 2011 zum Weltkulturerbe. In Inca machen wir unsere letzte Pause und besuchen ein Fachgeschäft für heimische Lederwaren, bevor wir der Sonne entgegen nach Palma zurück fahren. Was für ein abwechslungsreicher Tag. Unser letzter Abend im Hotel wird durch eine gute musikalische Darbietung zu einem schönen Abschluss.

Mittwoch, 24.02.: Abreise
Eine sonnige Woche geht heute zu Ende. Wir haben morgens noch Zeit, ein letztes Mal ans Meer zu gehen und das Panorama zu genießen. Pünktlich geht es dann zum Flughafen wo der Check-Inn überraschend schnell verläuft. Einziger Wehrmutstropfen ist die Sitzplatzverteilung, die Maschine ist gut gebucht und so können einige Ehepaare nicht nebeneinander sitzen. Mit einer wenig Verspätung heben wir ab und können bei strahlendem Sonnenschein einen letzten Blick auf die spanische Insel werfen. In Hannover wartet bereits der BE-Bus und es geht vollgepackt mit vielen Erinnerungen zurück nach Minden.

Fazit:
Abschließend kann ich sagen, dass Mallorca in der Nebensaison und somit zur Saison der Mandelblüte immer einen Besuch wert ist. Bei milden Temperaturen und strahlenden Sonnenschein hat es mir großen Spaß gemacht die Insel, gemeinsam mit Ihnen, zu erkunden. Bereits jetzt freue ich mich  schon auf die Mandelblüte 2017!

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