Merkliste

Reisebericht Island und die Färöer Inseln 2014 von Ingrid Gronert

1. Tag: Anreise Hirtshals
Schon sehr früh morgens treffen sich die Island Freunde um überaus pünktlich in Richtung Norden zu starten. Lediglich in Hamburg muss der Bus eine halbe Stunde warten, da der IC aus Bremen Verspätung hat. Trotz des hohen Verkehrsaufkommens kommen wir pünktlich in Hirtshals an der Fähre an, die gegen 15:00 in See sticht. Nachdem jeder seine Kabine geentert hat, trifft man sich bei strahlender Sonne an Deck. Ein schöner Start in den Urlaub!

2. Tag: Auf See
Es ist ein sehr ruhiger Seetag, alle genießen die angenehme Atmosphäre auf dem Schiff.

3. Tag: Färöer Inseln
Unser Ausflug auf den Färöer Inseln steht unter keinem sonnigen Stern: Die Norröna - unser Fährschiff – kommt erst gegen 8:00 in Torshavn an, so dass wir verspätet unseren Ausflug starten. Zunächst fahren wir durch die Stadt, dann entlang der Insel Streymoy über die Atlantik Brücke nach Eidi. Leider ist aufgrund des Nebels die Sicht sehr schlecht und wir fahren zurück nach Torshavn um dort den alten Bischofssitz zu besichtigen. Ein mystischer, aber vernebelter Ausflug geht zu Ende und pünktlich um 15:00 Uhr verlässt die Norröna wieder den Hafen mit Ziel Island.

4. Tag: Seydisfjördur, Dettifoss, Myvatn
Pünktlich um 9:00 Uhr isländischer Zeit legt die Fähre im Osten der Insel an. Heute spielt das Wetter mit und wir verlassen gut gelaunt das Schiff. Nachdem der Bus den Zoll passiert hat, fahren wir über die Passstraße nach Egilstadir, um Geld zu tauschen und kleine Einkäufe zu erledigen. Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichen wir den größten Wasserfall Europas, den Dettifoss. Vom Parkplatz aus gehen wir nur 10 Minuten, um die unglaublichen Wassermassen mit einem strahlenden Regenbogen fotografieren zu können. Den nächsten Stopp unternehmen wir am Vulkan Krafla. Nach einem kurzen Spaziergang entlang des Kraters Viti geht es zum Solatarenfeld Namaskard, um staunend vor den brodelnden Schlammtöpfen zu stehen. Nach einem kurzen „Kaffee raus Stopp“ lernen wir als nächstes das Lavalabyrinth kennen, wo jeder sich ein Bild von den versteinerten Riesen und Trollen machen kann. Der letzte Stopp gilt anschließend den Pseudokratern am Myvatn, wo der See seinen Namen „Mückensee“ alle Ehre macht. Aber die Schwarmmücken stechen nicht - sie sind nur sehr, sehr lästig! Die erste Übernachtung auf Island findet in Laugar in einem schönen Landhotel statt.

5. Tag: Husavik, Walsafari, Myvatn
Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir in Richtung Norden nach Husavik. Hier erwartet uns schon die Sylvia, ein Walbeobachtungsschiff. Bei bedecktem Himmel fahren wir in den Fjord, und es dauert nicht lange bis wir die ersten Orkas sehen. Immer wieder tauchen sie in kleinen Gruppen vor, seitwärts oder hinter dem Schiff auf. Von weitem beobachten wir auch die Fontäne eines Blauwals, dem größten Säugetier der Welt. Ein unglaubliches Naturschauspiel. Etwas durchgefroren, aber mit vielen Eindrücken fahren wir anschließend am Laxakraftwerk vorbei und stoppen bei einem ehemaligen Bauernhof, heute ein Museum.  Auch die daneben stehende Kirche mit dem separaten Glockenturm besichtigen wir. Zurück am Myvatn bewundern wir noch ein altes Lavafeld, das die daneben liegende Kirche einschloss und die Menschen verschonte. Wir fahren danach ins Naturbad Myvatn, wo einige aus der Gruppe das Thermalbaden sehr genießen. Bevor wir zurück zum Hotel kehren, unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang am See, mit herrlichen Ausblicken auf die nahe Umgebung.

6. Tag: Godafoss, Hraunfossar, Quelle Deltatunghver
Zunächst geht es zum schönsten Wasserfall Islands, dem Godafoss. Bei strahlender Sonne kann jeder tolle Foto’s machen. Die Weiterfahrt geht über Akkurey durch das Skagafjördur zum Freilichtmuseum Glaumbaer.  Hier können wir uns einen Überblick über das Leben und Arbeiten der Menschen vor 1000 Jahren machen. Am Nachmittag unternehmen wir eine Wanderung auf dem 173 m hohen Kraterrand des erloschenen Vulkan Grabrok. Von oben aus sehen wir Islands Hochschule für Wirtschaft und haben einen herrlichen Blick auf die umgebende Berglandschaft. Die Weiterfahrt über die Straße 518 führt uns noch zu den beiden sehenswerten Wasserfällen Hraunfossar und Barnafoss, die sich in den Gletscherfluss Hvita ergießen. Am Ende des Tages halten wir noch bei der größten Heißwasserquelle Islands, Deltatunghver. Sie bringt 180 Liter 100° heißes Wasser pro Sekunde hervor und dampft richtig schön.

7. Tag: Snaefellsnes
Der heutige Tag gehört der Halbinsel Snaefellsnes. Als erstes steht eine kleine Wanderung auf den Berg Helgaflell an. Eine Sage erzählt, dass man den Weg ohne zu reden und ohne sich umzudrehen zurücklegen soll, denn nur dann hat man drei Wünsche frei. Wir stapfen also wortlos den 72 m hohen Hügel rauf und werden mit einem atemlosen Blick belohnt. Anschließend fahren wir zum Infocenter nach Stykkisholmur, am Nordzipfel der Landzunge gelegen, zur „Kaffee raus Pause“. Im Anschluss geht es abseits der Hauptstraße durch den Beserkjarhraun, ein 4000 Jahre altes Lavafeld dicht mit Moos und niedrigen Sträuchern bewachsen - ein bizarres Bild. Wir unternehmen einen schönen Spaziergang durch die unwirkliche Landschaft. Die Weiterfahrt geht entlang der Nordküste durch kleine Orte wie Grundafjördur und Olafsvik. Leider bleibt uns durch tiefe Nebelbänke der Blick auf den Gletscher Snaefelljökull verwehrt. Wir fahren in den gleichnamigen Nationalpark und unternehmen einen gemeinsamen Spaziergang zum schwarzen Strand Drivik.  Hier stellen wir anhand der Kraftprobesteine fest, wer zum Fischer taugt. Das ist ein toller Spaß. In dem kleinen Fischerort Arnastapi unternehmen wir eine Wanderung entlang der Felsen, in denen Vogelkolonien nisten. Ein unglaublicher Anblick. Nach einem weiteren Stopp an der Küste fahren wir wieder zurück zum Hotel.

8. Tag: Reykjavik
Zunächst fahren wir rund um den Walfjord, und genießen die ruhige Landschaft. Unser 1. Stopp ist  im Wollgeschäft Alfafoss bevor wir nach Reykjavik zur Perle fahren. Der futuristisch anmutende Glaskuppelbau liegt auf einem Hügel und in den Wassertanks befinden sich 20 Mill. Liter heißes Thermalwasser aus Quellen in Reykjavik. Von der Aussichtsplattform hat man einen super Überblick über die ganze Stadt. Nach der anschließenden Rundfahrt und einem Spaziergang durch Reykjavik erkundet jeder die Stadt auf eigene Faust.

9. Tag: Südküste - Blaue Lagune
Wir fahren heute in Richtung Westen und es steht was Besonderes auf dem Programm: Wir wollen die Kontinente wechseln. Auf der Straße 425 liegt ein Parkplatz, von dem aus ein Weg bis zu einer Brücke führt. Das 18 m lange Bauwerk überspannt die Nahtstelle zwischen der eurasischen und der nordamerikanischen Kontinentalplatte. Und schon ist es soweit: Wir überqueren zu Fuß diese Brücke, wechseln so einfach den Kontinent und fragen uns, warum es nicht immer so einfach sein kann! Dampf pur ist das Motto unseres nächsten Stopps: Wir halten am geothermischen Kraftwerk Reyklavnesvirkjun, wo das überschüssige heiße Wasser ins offene Meer fließt. Dann fahren wir zur äußersten Landspitze mit seinem Leuchtturm, hier wurde 1844 der letzte Riesenalk getötet. Als nächstes spazieren wir durch das Geothermalgebiet  Gunnahver, die Springquelle der verrückten Gunnar.  Nach einem Stopp an der berühmten blauen Lagune fahren wir zu den Schlammfeldern von Krysuvik. Entlang der Südküste führt uns die Route erst zur Strandkirkja, wo wir auf der Engelsstature einen großen Regenbrachvogel sichten. Weiter geht es über Porlakshöfn in die Gartenstadt Hveradallir. Hier probieren wir in einem Supermarkt einen Simulator aus, der ein Erdbeben mit einer Stärke von 6,6 nachstellt.  Auch die aufgestellte zerstörte Küche ist sehr eindrucksvoll. Weiterfahrt nach Selfoss zum Hotel.

10. Tag: Goldener Circle
Zunächst besuchen wir den alten Bischofssitz Skalholt, lange Zeit wichtiges kulturelles und politisches Zentrum des Landes. Anschließend stoppen wir am schönen Wasserfall Faxe, um dann weiter zum Gullfoss zu fahren. Hier stürzt der Gletscherfluss Hvita vom Longjökull kommend in 2 Stufen insgesamt 32 Meter tief in die Schlucht - atemberaubend. Dann besuchen wir das Thermalfeld Haukadalur. Hier sehen wir den Geysir und daneben den aktiven Strokkur, das Butterfass, mit seiner bis zu 30 m hohen Fontäne.  Wir fahren als nächstes zum Nationalpark Pingvellir, Welterbe der UNESCO. Hier spazieren wir durch den eindrucksvollen Graben, der die beiden tektonischen Platten voneinander trennt.  In der Geldschlucht, einer wassergefüllten Erdspalte, werfen viele Münzen hinein, was Glück bringen soll. Wir fahren am westlichen Rand des Sees zurück und unternehmen noch eine kleine Wanderung um ein weiteres Kraftwerk zu sehen. Die Rückfahrt erfolgt über eine Schotterstraße zurück nach Selfoss, denn heute spielt Deutschland sein 1. Spiel in der WM und wir wollen das unbedingt sehen.

11. Tag: Eyjafjallajökull - Kap Dyrholaey
Heute ist der 17.6., dass ist der Nationalfeiertag in Island. Wir fahren zunächst durch weite Schwemmsandebenen zum Wasserfall Seljalandsfoss.  Gletscherabläufe, Tonnen von Sediment und Gletscherabläufe  formten diese Region. Am Infocenter sehen wir einen schönen Film über das Leben des ansässigen Bauern vor und nach dem Ausbruch am Eyjafjallajökull. Vor Ort kann man nichts mehr von den schmutzigen  Wassermassen erahnen. Der nächste Stopp ist am Wasserfall Skogafoss, wo noch heute ein Schatz versteckt sein soll. Dann fahren wir zum schwarzen Sandstrand vom Kap Dyrholaey. Hier können wir nicht nur hohe Wellen, sondern auch Papageientaucher bewundern. Unsere Mittagspause legen wir in Vik am Wollgeschäft ein. Weiterfahrt durch Sandwüste mit Halt an einem Platz, wo man die Reste von verbogenen Brückenteilen sehen kann. Nach dem Infocenter wandern wir noch auf einem Fußweg parallel zu einer Gletscherzunge. Keiner hat vorher gedacht, dass diese so schwarz mit Asche bedeckt ist. Als letzter Höhepunkt folgt noch die Amphibienfahrt auf dem See Jökularson. Hier kalben große Eisberge vom Gletscher in den See und wir können sogar Seehunde beobachten. Nach einem sehr aufregenden Tag fahren wir ins Hotel.

12. Tag: Gletscherzungen - Vik
Bei strahlender Sonne geht die Fahrt weiter entlang der Ringstraße. Auf einem Parkplatz genießen wir den Blick über 3 Gletscherzungen. Im kleinen Ort Höpn halten wir am Denkmal bevor wir gegen Mittag unser Picknick am Leuchtturm einnehmen. Im ehemaligen Fischerdorf Djupivogur sehen wir das aus dänischer Zeit stammen Langabud sowie die Steineier am Hafen. Witzig ist auch der skurrile Isländer, der uns schön geformte Steine verkauft.

13. Tag: zum Schiff nach Seydisfjördur
Schon ist es soweit – der letzte Tag auf Island ist angebrochen. Über die Hochebene mit 17 % Steigung fahren wir wieder über Egilstadir nach Seydisfjödur bis zur Fähre. Und heute haben wir wieder Pech: Die Fähre ist überraschenderweise noch nicht da und wir müssen eine halbe Stunde bis zu ihrer Ankunft warten. Dafür haben wir eine ruhige See und eine sehr angenehme Nacht.

14. Tag: auf See
Gegen 3:00 Uhr legt die Norröna wieder in Torshavn an und es herrscht plötzlich Trubel auf dem Schiff denn es kommen neue Gäste hinzu. Tagsüber haben wir wieder ruhige See, sodass jeder die restliche Reise genießen und so die schöne Reise Revue passieren lassen kann.

15. Tag: Heimreise
Um 12:30 legte das Schiff pünktlich in Hirtshals an und vollgepackt mit unvergesslichen Erinnerungen  treten wir gemeinsam die Heimreise an.

Fazit:
Nicht nur einfach ein Land bereisen, sondern auch Spaziergänge und kleine Wanderungen durch idyllische Landschaften unternehmen und dabei auch viele Beobachtungen der unbekannten Tier und Pflanzenwelt machen. Natur erleben und dabei die Schönheiten der ungewöhnlichen Landschaften auf sich wirken lassen! Für alle hat sich dieser Traum erfüllt und man denkt gerne an diese unglaublichen Erlebnisse zurück.

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