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Bornholm vom 19. - 24.06.2023

Ein Reisebericht und Bilder von Heidi Skoda

Montag, den 19.6.23

Am Montag, den 19. Juni geht es morgens um 3.00 Uhr, also sehr zeitig, vom Betriebshof BE-Reisen los in Richtung Bornholm. Keiner hat verschlafen, alle sind mehr oder weniger wach. Aber da es noch dunkel ist, können wir die ersten Stunden im Bus noch etwas dösen, zu sehen gibt es sowieso noch nichts.

Hinter dem Elbtunnel gibt es die erste Pause und nun ist es auch hell und nach einer Tasse Kaffee werden die Leute allmählich ein bisschen wacher. Kurz nach 11 Uhr haben wir dann Sassnitz erreicht. Hier geht es mit der Fähre weiter nach Rönne, der Hauptstadt von Bornholm. Drei Stunden dauert die Überfahrt, aber auf dem Schiff gibt es genug Möglichkeiten, die Zeit zu verbringen. An Deck in der Sonne mit Blick aufs Meer oder im Innenbereich bei einem kleinen Imbiss. Und wer immer noch müde ist, kann es sich im Ruhebereich in einem bequemen Sessel gemütlich machen. An Deck darf man auch seinen eigenen Proviant verzehren.

Um 15 Uhr erreichen wir Rönne. Die Stadt liegt an der Westküste von Bornholm. Nun geht es mit dem Bus von der Westküste an die Ostküste. Bornholm ist zum Teil sehr hügelig, in der Mitte der Insel liegt ein größeres Waldgebiet. Wir sehen viele Felder, unter anderem auch, für uns eher ungewöhnlich, einige Kleefelder. Dann sind wir endlich an unserem Ziel, dem Hotel Balka Strand an der Ostküste der Insel in Balka / Nexo. Die Hotelanlage ähnelt ein bisschen einem Center-Parc, die Zimmer sind über ein größeres Gelände verteilt und jedes Zimmer hat eine kleine Terrasse.

Nach dem Bezug unserer Unterkünfte haben wir noch Zeit zu einem Spaziergang an den Strand, er ist nicht weit vom Hotel entfernt. Der Sand ist hier so fein, er wurde früher auch für Sanduhren genutzt. Es soll der feinste Sand der Welt sein.

Um 18.30 Uhr gibt es Abendessen im Hotel und am Tisch lernt man nun auch ein paar Reisende etwas besser kennen.

Dienstag, den 20.6.23

Am Dienstag starten wir nach einem ordentlichen Frühstück um 9 Uhr in den Westen der Insel. Die deutsche Reiseleiterin Anna begleitet uns auf dieser Tour. Sie macht ihre Sache sehr gut und erzählt so interessant, dass man ihr gerne zuhört. Unser erster Stopp ist in Ekkodalen. Es ist mit einer Länge von 12 Kilometern das längste Spalttal Bornholms und liegt im Zentrum von Bornholm, dem sogenannten Almindingen. Wir machen einen kleinen Spaziergang, wer nicht so gut zu Fuß ist, bleibt in der Nähe des Busses.

Weiter geht die Fahrt in den Norden, zur Burgruine Hammershus. Und der Besuch dort lohnt sich wirklich! Beeindruckend, schon von weitem sieht man die Reste der mittelalterlichen Festung auf einem 74 m hohen Klippenfelsen thronen. Die Burg diente bis zum Ende des 17. Jahrhunderts der Verteidigung Bornholms. Man kann hier auf verschiedene Ebenen wandern, hat einen herrlichen Blick auf die Ostsee und kann zwischen den Mauerresten herum klettern. Und wer nicht so gut gehen kann, bleibt im Besucherzentrum und informiert sich hier über die Ruine oder trinkt Kaffee, isst eine Kleinigkeit oder lässt sich ein Eis schmecken. Von der Terrasse des Zentrums aus hat man einen herrlichen Blick auf die Burgruine.

Gar nicht weit entfernt von der Burg ist der Opalsee, den wir nun besuchen. Der See ist von hohen Klippen eingerahmt, ein tolles Bild. Er ist ein Überbleibsel eines grossen Granitsteinbruchs und wird gerne als Badesee genutzt, obwohl er sehr tief ist. Da man nur von einer Stelle aus in den See gehen kann, springen Jugendliche auch gerne vom ein paar Meter hohen Rand in die Tiefe, sieht schon sehr gewagt aus, und schwimmen dann zum flachen Teil hinüber.

Nur ein paar Schritte weiter ist der Hammersee, landschaftlich schön, aber nicht so beeindruckend wie der Opalsee.

Und schon geht die Fahrt weiter Richtung Süden nach Hasle. Dort machen wir eine längere Pause. Hasle ist ein kleiner Fischerort. Hier gibt es eine Fischräucherei und man kann die Bornholmer Spezialität probieren, Räucherfische mit Brot und Butter. Ich lasse mir Lachs mit Zwiebeln, Radieschen und Brot schmecken, sehr lecker! Die Räucherei liegt direkt an der Steilküste. Wir machen hier einen kleinen Spaziergang mit Blick auf den Strand hinunter, bevor wir mit dem Bus wieder zurückfahren nach Balka.

Um 15.30 Uhr erreichen wir unser Hotel und sind uns alle einig: Das war ein gelungener Tag! Nach einer kleinen Pause auf unserer Terrasse machen wir noch einen kleinen Spaziergang, vorbei am Fahrradverleih und weiter durch das Ferienhausgebiet bis zum Strand. Und nun Schuhe aus und ein Stück im Wasser laufen, herrlich!

Zum Abend essen gibt es heute Pulled pocket mit Pellkartoffel, sehr lecker.

Mittwoch, den 21.6.23

Am Mittwoch können wir etwas länger schlafen, unsere heutige Tour nach Rönne geht erst um 10 Uhr los. Unser Busfahrer bringt uns zum Hafen und nun können wir die Stadt bis 14.30 Uhr in Eigenregie erkunden. Wir bummeln Richtung Marktplatz und weiter bis zur Kirche. Die hübschen Häuser in sämtlichen Farben, unter anderem im Bornholmer Rot, sind sehr schön anzusehen. Und überall an den Straßenrändern wachsen die Stockrosen in wunderschönen Farben, von weiß bis rosa und dem sehr schönen dunkelrot, zwischen den Steinen und dem Mauerwerk, obwohl sie kaum Nahrung haben zum Gedeihen, erstaunlich.

Wir besichtigen die Kirche von innen und gehen anschließend nochmal zum Marktplatz und gönnen uns ein leckeres Softeis, besseres Eis als hier gibt es wohl nirgendwo. Anschließend bummeln wir zum Yachthafen, dort werden wir dann von unserem Busfahrer wieder abgeholt.

Am frühen Nachmittag sind wir wieder beim Hotel, setzen uns an den Pool und lassen uns eine heisse Schokolade schmecken. Da es noch früher Nachmittag ist, machen wir einen Spaziergang durch das Ferienhausgebiet und am Strand zurück zum Hotel. Ganz groß ist der Ort nicht, man hat ihn schnell erkundet. Aber der nächste Ort, Nexo, ist nur 3 km entfernt und man könnte ihn gut zu Fuß erreichen, zum Teil kann man diese Strecke auch direkt am Strand entlang gehen.

Donnerstag, den 22.6.23

Am Donnerstag frühstücken wir um 8 Uhr. Es gibt übrigens jeden Morgen sehr leckeres, noch warmes Brot. Um 10 Uhr starten wir unsere heutige Tour, wieder mit unserer Fremdenführerin Anna. Durch Nexo geht es weiter in den Osten Bornholms. Dann erreichen wir unseren ersten Halt, das Hafenstädtchen Svaneke. Svaneke ist ein uriges Städtchen mit gut erhaltenen alten Häusern und einem schönen Hafengebiet. Wir bummeln durch kleine Gassen und an vielen kleinen Läden vorbei. Hier könnte man sich noch viel länger aufhalten und in den Geschäften stöbern. Ein Besuch hier lohnt sich!

Auf der Weiterfahrt kommen wir an einem Hügelgrab vorbei, ein Erhöhung mit ein paar Bäume darauf. Davon gibt es hier auf Bornholm mehrere. Es handelt sich um echte Begräbnisstätten aus der Steinzeit oder dem Mittelalter. Sie werden auch heute noch nicht angerührt, weil dort „Unterirdische“ wohnen.

Unser nächster Halt ist bei der Rundkirche in Osterlars, ein wunderschönes Bauwerk. Sie ist eine von vier Rundkirchen auf Bornholm und wurde im Jahr 1190 erbaut.

Weiter geht die Fahrt nach Gudhjem. Die Stadt liegt als einziger Bornholmer Ort auf einem Hügel – und sie gilt als heimliche Hauptstadt Bornholms. Die Fahrt zum Hafen ist auch dementsprechend steil! Gudhjem hat etwa 700 Einwohner und war der erste Marinestützpunkt der Welt. Auch dieses Hafenstädtchen gefällt uns sehr gut. Imposant auch die vielen Felsen und Steine, die an der Küste liegen und den Weg zum Wasser etwas beschwerlich machen. Bei einem Bummel durch die kleinen Gassen kommen wir an vielen kleinen Läden und Boutiquen vorbei. Besonders hervorzuheben ist hier die Glaskunst. Zum Teil kann man den Glasbläsern bei der Arbeit zusehen und natürlich die wunderschönen Kunstwerke auch erwerben.

Und wenn man Zeit genug hat, kann man vom Hafen aus mit einem Schiff zu den Inseln Christianso und Frederikso hinüberfahren. Hier in Gudhjem gibt es übrigens einen neuen Hafen und dann noch den eigentlich interessanteren alten Hafen.

Unsere Fahrt geht nun wieder zurück Richtung Süden zu dem Ort Dueodde. Vom Parkplatz aus, an dem es auch Gastronomie gibt, führt ein langer Holzsteg bzw. Knüppeldamm zum Strand, vorbei an Bäumen, Heide und einer riesigen Düne, die plötzlich vor uns auftaucht. Nach etwa 10 bis 15 Minuten erreichen wir den sicher schönsten Strand Bornholms, er ist sehr breit und über 12 km lang, von Boderne bis Balka. Und obwohl das Wetter sehr schön ist, ist er auch nicht zu überlaufen. Wir geniessen es, barfuss über den weichen Quarzsand zu gehen und ein wenig im Wasser entlangzulaufen.

Und dann ist unsere tolle Tour auch schon zu Ende. Bei Kaffee und Kuchen am Pool unseres Hotels lassen wir es uns gut gehen. Anschließend nutzen wir den Pool für ein erfrischendes Bad. Heute abend gibt es ein Büfett mit verschiedenen Gerichten, Salaten und Nachspeise. Da es immer noch schönes Wetter ist, setzen wir uns anschließend mit einem leckeren Cocktail an den Pool und fühlen uns, als würden wir irgendwo im Süden sitzen und nicht auf einer dänischen Insel im Norden.

Freitag, den 23.6.23

Der heutige Freitag steht uns zur freien Verfügung. Ursprünglich wollten wir zu einem Wasserfall wandern, aber dank unserer Fremdenführerin Anna wissen wir nun, dass die Wasserfälle im Sommer ausgetrocknet sind. Also entschließen wir uns, nochmal nach Gudhjem zu fahren. Wir wollen zu den Inseln hinüber. Sie werden auch Ertholmene, die Erbseninseln, genannt und liegen ca. 18 km nordöstlich von Bornholm. Die Fahrt mit dem Schiff dauert etwa eine Stunde. Und ein Besuch dort lohnt sich, aber nur, wenn man einigermaßen gut zu Fuß ist. Alle Wege sind sehr steinig und es geht hinauf und hinab, entlang der 2500 m langen Festungsmauer zum Wahrzeichen der Insel, dem „Großen Turm“. Auf der größeren Insel, Christianso, gibt es ein Restaurant, ein Hotel, einen Campingplatz und sogar eine Schule für die 15 Kinder der Insel. Insgesamt hat Christianso 90 Einwohner. Auch eine Kirche und einen Friedhof gibt es hier. Interessant sind auch die urigen kleinen, aus Felssteinen erbauten Häuser. Über eine kleine Brücke kann man zu der zweiten Insel Frederikso hinüber gehen. Zu den Erbseninseln gehört noch eine dritte Insel, Graesholm, aber sie ist unbewohnt und seit 1926 ein Vogelschutzreservat. Nach etwa zweieinhalb Stunden fahren wir mit der Fähre zurück mit dem Fazit: Sehr interessant war es auf den Inseln!

Und dann ist unsere Zeit auf Bornholm auch schon zu Ende. Am letzten Tag heißt es nochmal: zeitig aufstehen. Wir müssen ja unsere Fähre erreichen. Mit einem letzten Blick auf Bornholm geht es auf Richtung Heimat. Eine größere Pause machen wir in Rövershagen bei Karls Erlebnisdorf. Gegen 21 Uhr sind wir wieder in Minden und verabschieden uns von den Mitreisenden, die wir zum Teil inzwischen auch näher kennengelernt haben.

Unser Eindruck von Bornholm: Es lohnt sich auf alle Fälle, nochmal wiederzukommen! Es gibt noch so viel zu entdecken.

Heidi Skoda

 

 

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