Merkliste

Reisebericht Algarve 2016 von Antonia Gronert

1. Tag: Anreise
Endlich ist es soweit: unsere Flugreise an die Algarve geht los. Gut gelaunt fahren wir mit dem Bus in Richtung Düsseldorf. Die Straßen sind voll, aber wir kommen gut durch. Doch nach einer Kaffeepause erwischt es uns doch noch und wir stehen in mehreren Staus. Aber wir haben genug Zeit eingeplant und erreichen zwei Stunden vor Abflug den Flughafen. Dort treffen wir auf weitere Mitreisende. Das Einchecken verläuft reibungslos und wir haben noch Zeit eine Kleinigkeit zu essen. Beim Einsteigen ins Flugzeug hat sich eine lange Schlange gebildet und so verzögert sich der Abflug um fast eine halbe Stunde. Der Flug verläuft sehr ruhig und der Kapitän kann die Verspätung fast wieder rausholen. In Faro werden wir, bei 22 Grad und strahlender Sonne, von unserer gut gelaunten Reiseleitung Sandra erwartet. So kann es weiter gehen. Im Hotel dauert der Check‐in etwas länger. Nach dem Zimmerbezug geht es direkt zum Abendessen. Hier erwartet uns ein tolles Büffet als Abschluss vom ersten Tag und wir fallen danach müde ins Bett.

2. Tag: Faro und Tavira
Nach der ersten Nacht im neuen Bett ist alles noch etwas ungewohnt. Wir finden uns langsam im Hotel zurecht. Das Frühstücksbüffet lässt auch keine Wünsche übrig. Sandra wartet mit Johan, unserem Fahrer, schon auf uns. Wir fahren nach Faro, der Hauptstadt der Algarve. Auf dem Weg kommen wir in Albufeira vorbei und können einen ersten Blick auf den Yachthafen werfen. Die Stadt werden wir die nächsten Tage aber noch näher kennen lernen. Unterwegs erklärt uns Sandra noch die Besonderheiten der portugiesischen Sprache, die auch nicht einfach zu lernen ist. In Faro unternehmen wir einen Stadtspaziergang und wir sehen das älteste Gebäude der Stadt und erfahren, warum wir uns hier an der Sandalgarve befinden. In Olhao ist unser nächster Halt. Bei der Einfahrt sehen wir ein großes Naturschutzgebiet. Die Stadt ist vor allem für seine Fischspezialitäten bekannt und für die Markthalle, die fast täglich geöffnet hat. Wir bummeln ein wenig durch die Gemüse‐ und die Fischhalle und beobachten das bunte Treiben. Unsere Mittagspause verbringen wir in Tavira, einer wirklich netten Stadt am Meer. Mit Sandra gehen wir durch die Stadt und sie erklärt uns einiges. Dann geht es noch einen kleinen Hügel hinauf zu einem alten Kloster. Von hier aus haben wir einen schönen Blick auf die Walmdächer der Stadt, einen Wasserturm und die Kirche. Dann hat jeder Freizeit und genießt die Sonne, denn es sind inzwischen fast 30 Grad. Anschließend geht es zur spanischen Grenze. Direkt am Grenzfluss sehen wir die Mündung des Atlantik und auf der anderen Seite Spanien mit der Stadt Ayamonte. Wir besuchen aber die Stadt auf der portugiesischen Seite, Vila Real de Santo Antonio, die königliche Stadt des Heiligen Antonius. Auch hier sehen wir typische Häuser und kleine, verwinkelte Gassen. Nach einer kurzen Pause geht es wieder zurück zum Hotel und viele nutzen die Zeit für einen erfrischenden Mittagsschlaf am späten Nachmittag. Aber besser spät, als nie. Der Abend klingt dann beim gemeinsamen Essen aus.

3. Tag: Lagos & Sagres
Der Tag startet mit einer kleinen Schlacht am Frühstücksbüffet. Unsere Gruppentische waren teilweise aufgelöst und wir wussten nicht so recht, wie wir jetzt sitzen sollten. Aber das Frühstück hat bei fast 20 Grad am Morgen trotzdem gut geschmeckt. Im Bus begrüßt uns wieder Sandra gutgelaunt. Es geht heute in die Hafenstadt Lagos und zur Seefahrerschule Sagres. Den Tag beginnt sie mit einem schönen Zitat: „Gestern ist Geschichte, morgen ein Geheimnis und heute ein Geschenk.“ Auf dem Weg nach Sagres erfahren wir vieles über die Flagge des Landes und das portugiesische Schulsystem. Wir fahren dann zum Cabo de São Vicente. Der Leuchtturm, dort auf dem Plateau, ist mit seiner Leuchtkraft einer der größten Europas. Am Kap sind wir von der Steilküste sehr beeindruckt, die grüne weitläufigen Landschaft auf der einen Seite und das weite, blaue Meer auf der anderen Seite. Der Wind pustet uns aber kräftig durch. Natürlich darf am westlichen Punkt Europas ein Besuch bei der "letzten Bratwurst vor Amerika" nicht fehlen. Jetzt führt uns der Weg nach Lagos. Während der Fahrt erzählt uns Sandra einiges aus der Geschichte der Seefahrt, was sehr interessant ist. In der Stadt selber erinnert alles an den erfolgreichen Heinrich, den Seefahrer der die neue Welt zu entdecken half. Das Wetter ist heute wieder super, wolkenloser Himmel, ein wenig Wind und knapp 30 Grad. Kurz vor der Stadt stoppen wir an einem Leuchtturm, mit Blick auf die Stadt und die Steilküsten. Der Ausblick ist einmalig und die Fotomotive genau das, was man sich vorher unter der Algarve vorgestellt hat. Kaum in Lagos angekommen, unternehmen einige von uns eine Schifffahrt. Diese führt uns, auf sehr kleinen Booten, eine Stunde an der Küste entlang. Die Steilküste, aus der Perspektive vom Wasser aus, zu sehen ist traumhaft. Wir fahren auch in kleine Grotten und Höhlen hinein und sehen das stellenweise kristallklare Wasser aus der Nähe. Danach genießen wir die kleine Altstadt und das portugiesische Flair in den kleinen Gassen. Auf dem Rückweg sind alle kaputt. Sandra spielt noch ein wenig einheimische Musik ab, aber viele sind am dösen. Nach dem Abendessen ist die Kraft wieder da und man trifft sich am Strand zu einem Spaziergang.

4. Tag: Freizeit oder Albufeira
Heute ist Freizeit angesagt. Jeder schläft ein wenig länger, genießt das Frühstück und bereits jetzt die sonnigen Temperaturen. Viele Unternehmungslustige treffen sich dann, um mit dem Linienbus gemeinsam nach Albufeira in die Stadt zu fahren. Dies sind nur 8 km mit dem Bus. Natürlich stehen wir prompt auf der falschen Straßenseite, denn der Bus fährt eine andere Route. Aber der Fahrer ist nett und wartet. Dann dauert das Einsteigen etwas länger, denn jeder muss exakt 2,25 Euro Fahrpreis bezahlen. Der Fahrer nimmt es sehr genau, jeder bekommt seinen Fahrschein und abgezählt das Wechselgeld. Aber bei über 25 Personen ist das ein langer Prozess. Es macht uns nichts aus, denn wir sitzen gut und klimatisiert. Die Fahrt dauert eine gute Viertelstunde und er lässt uns direkt in der Altstadt aussteigen. Dort schlendert jeder in seinem eigenen Tempo durch die Gassen, trinkt einen Kaffee in den zahlreichen Straßenlokalen und genießt das Wetter. Auf dem Rückweg kommt der Bus deutlich verspätet und so greifen einige auf ein Taxi zum Hotel zurück, was überraschend bezahlbar ist. Am Nachmittag wird dann am Hotelschwimmbad oder am Meer gefaulenzt. Beim Abendessen tauschen wir uns über die Ereignisse des Tages aus und sind uns einig: es war ein sonniger, entspannter Urlaubstag.

5. Tag: Alte oder Freizeit
Der Blick aus dem Fenster ist heute etwas ungewohnt, denn uns fehlt die Sonne. Der Himmel ist komplett bedeckt, auch wenn wir schon über 18 Grad haben fühlt es sich nicht so warm an. Heute ist Wahlprogramm: entweder man verbringt den Tag nach eigenen Vorstellungen oder man macht einen Halbtagesausflug nach Alte. Das Dorf Alte ist vor vielen Jahren bekannt geworden nach der Teilnahme an einem landesweiten Wettbewerb, ähnlich wie "Unser Dorf soll schöner werden". Dabei hat das Dorf Monzanto gewonnen und Alte hat den 2. Platz belegt. Es ist ein kleines uriges Städtchen, in der die Zeit stehen geblieben ist und heute als eines der schönsten Dörfer der Algarve bekannt ist. Sandra geht mit uns zu den Süßwasser‐Quellen. Der Spaziergang dorthin führt uns an einem Kanal aus Naturstein entlang und durch wunderschöne Landschaften bis zu einem kleinen Wasserfall. Traditionell weiß gekalkte Häuser und viele Blumen entdecken wir dann beim Ortsspaziergang. Der Ort hat irgendwie was Beruhigendes. In der Freizeit genießen wir dann die Sonne, die zum Glück die Wolken verdrängt hat. Zum Abschluss schauen wir uns noch den kleinen Friedhof des Ortes an. Zur Mittagszeit sind wir wieder im Hotel und den Rest des Tages verbringen wir am Strand und am Hotelpool. Beim Abendessen kann man einige Gesichter mit Sonnenbrand entdecken, aber alle sind guter Laune.

6. Tag: Silves und Sierra de Monchique
Heute werden wir wieder mit strahlendem Sonnenschein geweckt, ein herrlicher Tag liegt vor uns. Auf dem Programm steht das Hinterland mit Silves, der früheren Hauptstadt der Algarve. Kurz vor der Stadt machen wir einen Fotostopp und können die Burganlage fotografieren, die eindrucksvoll über den Dächern der Stadt thront. Das ist auch unser Ziel in der Stadt, aber der Anstieg beim Spaziergang ist anstrengend. Die vielen kleinen Pflastersteine sind sehr rutschig und die Sonne scheint inzwischen kräftig vom Himmel. Die Interessierten schauen sich die Burganlage an und auch den Ausblick in die Region. Die anderen bummeln durch die Stadt, die sehr gepflegt ist. Wir fahren weiter durch zahlreiche Wälder mit Eukalyptus‐, Mandel‐ und Orangenbäumen und erfahren die Besonderheit der Korkrinde, das wertvollste Naturprodukt Portugals, die bald gestapelt am Rand liegen wird. Ende Mai ist dafür die richtige Zeit und ein Baum wird ca. alle 9 Jahre geschält. Um das zu sehen müssen wir wohl wieder kommen. Kurz vor Sierra de Monchique machen wir halt in Foya, einem Aussichtspunkt mit Blick bis auf den Atlantik. Es ist windig aber die Aussicht ist herrlich. Außerdem dürfen wir noch einen Likör testen, der in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten wird. Unsere Mittagspause machen wir dann in der kleinen Stadt. Es gibt nur wenige Lokale, aber schmackhaftes Essen und nette Bewohner. Den Kurort Caldas de Mochique lernen wir danach kennen. Wir waren nicht auf den schönen Waldspaziergang und die Ruhe vorbereitet. Meterhohe Bäume, blühende Blumen, kristallklares Wasser im Fluss und Vogelgezwitscher versprühen ein ganz besonderes Flair. Das gemeinsame Abendessen rundet den erlebnisreichen Tag ab.

7. Tag: Freizeit
Heute ist unser letzter Tag an der Algarve. Wir werden wieder von strahlendem Sonnenschein geweckt und man trifft sich zum späten Frühstück. Danach lassen es alle gemütlich angehen. Es hat sich zwischenzeitlich ein wenig zugezogen, ist aber immer noch sehr warm. Am Pool, am Strand, in der Stadt, hier gibt es unzählige Möglichkeiten den Tag entspannt zu verbringen und das nutzt ein jeder aus. Erst beim Abendessen treffen wir uns wieder und erzählen von unseren Erlebnissen.

8. Tag: Heimreise
Auch der schönste Urlaub geht einmal zu Ende. Um 12 Uhr müssen wir bereits die Zimmer räumen und es dauert noch bis zum Flughafentransfer. Aber wir sehen es positiv und wir genießen bis dahin noch die Sonne. Einige nutzen die Zeit für den Strandbummel und essen ein letztes Mal den leckeren portugiesischen Fisch. Sandra begleitet uns dann bis zum Flughafen. Wir sind pünktlich am Check‐In aber die Mitarbeiter sind heute sehr entspannt. So dauert es über 90 Minuten bis alle endlich ihre Koffer abgeben können. Dann müssen wir uns beeilen um pünktlich die Maschine zu erreichen. Der Flug ist ein wenig turbulenter, aber wir erreichen sicher den Flughafen Düsseldorf. Hier steht bereits unser Bus bereit und es geht nach Minden. Etwas übermüdet und gut zufrieden erreichen wir in den frühen Morgenstunden endlich Ostwestfalen und wir verabschieden uns gut gelaunt.

Fazit:
Eine unvergessliche Woche mit traumhaften, portugiesischen Wetter liegt hinter uns. Blumengesäumte Gassen, weiße Häuser mit roten Dachziegeln, bunte Pflastersteine – viele kleine Dörfer und Städte haben uns mit ihrem unverwechselbaren Flair in den Bann gezogen. Aber auch die malerische Felsküsten, das azurblaue Wasser und ein traumhaftes Hinterland haben uns ein Lächeln auf unser Gesicht gezaubert. Die Algarve hat wirklich viel zu bieten und wir werden noch lange an die Reise denken.

platzhalter